Lautes Spielzeug kann für Kinder gefährlich sein/ Der Großteil der Hersteller hält sich an die Vorschriften
Laut bellende Spielzeughunde oder unangenehm scheppernde Blechtrommeln gehören nicht ins Kinderzimmer. Die meisten Spielzeuge halten zwar die Lärmgrenzwerte ein. Doch es gibt auch Ausrutscher. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Beim Kauf von Rasseln, Recordern und Co. sollten Eltern schon im Laden prüfen, ob die Produkte zu laut lärmen.
Die Lautstärke eines vorbeifahrenden Lastwagen hatte ein Plüschhündchen, wenn aus ihm Musik ertönte. Dicht ans Ohr gehalten ist das niedliche Spielzeug nichts für empfindliche Kinderohren, lautete das Fazit der Warentester als sie Anfang des Jahres lärmendes Spielzeug prüften (test 1/2010). Von 25 Baby- und Kleinkinderspielzeugen machten auch die Trillerpfeife und das Walkie-Talkie zu viel Krach.
Für Spielzeuge, die Kinder nah ans Ohr halten, gelten strengere Grenzwerte als für andere. Und kurzzeitige Impulsgeräusche dürfen lauter sein als Dauerlärm. Doch woher sollen Eltern wissen, ob Flöte oder Xylophon zu laute Töne von sich geben? Experten, wie zum Beispiel Gerhard Schönheiter von der Marktaufsichtsbehörde Mittelfranken, fällt es nicht schwer zu „erhören“, ob ein Spielzeug gefährlich werden kann. Eltern – die in der Regel nicht mit einem solchen Fachwissen ausgestattet sind – rät der Leiter des Dezernats Verbraucherprodukte, die Produkte schon vor dem Kauf genau zu prüfen. Denn meist können Kunden Lärm erzeugende Spielzeuge, die für die ohrnahe Verwendung vorgesehen sind, im Laden ausprobieren. „Eltern sollten die Lautstärke mehrerer Produkte vergleichen“, so Schönheiter. Klingele ein Kinderhandy viel lauter als zwei andere, liege die Vermutung nahe, dass es eine Gefährdung für das kindliche Gehör darstellt.
Auch die Stiftung Warentest rät Eltern, die Spielzeuge schon im Geschäft zu prüfen. Dabei sollten sie bedenken, dass Kinder gern stundenlang spielen. Ein kurz angespielter Ton, mag noch erträglich klingen. Eine längere Spieldauer belastet das Gehör jedoch stärker. Deshalb folgender Rat der Tester: Kinder sollten nach lärmendem Spiel immer wieder Ruhephasen haben, in denen sich das Gehör erholen kann.