Piratenburg, Plüschteddy oder Puzzle?

Nützliche Tipps für den Spielzeugkauf

Jetzt ist sie wieder da, die Zeit der langen Wunschzettel. Plüschsaurier, Spielkonsolen oder Feuerwehrautos soll der Weihnachtsmann bringen. Doch manch ein Spielzeug entpuppt sich nach der festlichen Zeit ganz schnell als Staubfänger. Hier einige Ratschläge, wie Eltern herausfinden können, welches Spielzeug das richtige für den Nachwuchs ist:

Ganz wichtig bei der Auswahl ist das Alter. Grundsätzlich sollten Eltern vorsichtig damit sein, den Sprösslingen Dinge zu schenken, für die sie noch zu jung sind. Bekommt die sechsjährige Lara ein Puzzle, das eigentlich erst für Kinder ab acht Jahren gedacht ist, kann das sogar eine Art Puzzlephobie bei ihr auslösen. „Wenn Kinder mit dem Spielzeug nicht umgehen können erleben sie einen Misserfolg“, so Ingetraud Palm-Walter vom spielpädagogischen Verein spiel gut. „Das kann soweit führen, dass sie diese Art von Spielzeug nie wieder in die Hand nehmen“, so die Vorstandssprecherin. Ausnahmen können Eltern jedoch machen, wenn der Nachwuchs ein ähnliches Spielzeug besitzt und damit gut zurechtkommt.

Auch die Größe der Wohnung und das Wohnumfeld spielen eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung. Eine große Piratenburg ist sicher keine gute Idee, wenn dafür kein Platz im Kinderzimmer ist. Und statt zum Familienfrieden beizutragen, kann ein Trettraktor zum Stressfaktor mutieren, wenn vor der Haustür viele Autos vorbeibrausen und Papa oder Mama ständig dabei sein müssen, wenn klein Paule draußen damit eine Runde drehen möchte.

Eltern sollten zudem darauf achten, ob sich das Kind etwas von Herzen wünscht oder nur, weil alle anderen es auch haben. Mit Fragen wie „Was möchtest du damit spielen?“ oder „Warum wünschst du dir das?“ lässt sich leicht herausfinden, ob es sich um einen Herzens- oder einen Prestigewunsch handelt. Ist letzteres der Fall, sollten Eltern mit dem Kind gemeinsam herausarbeiten, welches Spielzeug wirklich das richtige ist. Davon haben die Kleinen in doppelter Hinsicht etwas: Zum einen erhöht sich die Chance, dass das Rennauto, der Kaufmannsladen oder das Mini-Chemielabor nicht nach der ersten Spielaktion achtlos in der Ecke landet. Zum anderen stärkt es die Entscheidungsfähigkeit. „In unserer Konsumgesellschaft sollten Kinder so früh wie möglich lernen, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Einflüsse von außen abzuwehren“, so spiel-gut- Sprecherin Palm-Walters. Mit Spielzeug lasse sich das gut üben.

Kasten:
Desto jünger Kinder sind, desto wichtiger sind Spielsachen die mit Dingen aus dem täglichen Lebensumfeld zu tun haben. Für Dreijährige ist zum Beispiel elektronisch überfrachtetes Spielzeug, also solches das vielleicht Musik macht und mit dem man gleichzeitig Zahlen lernen kann, absolut ungeeignet. Die Kleinen können dazu keinen aktuellen Bezug herstellen.