So teuer wird 2011

Der Jahreswechsel bringt Änderungen mit sich. Einige Dinge werden teurer, andere billiger. Hier ein Überblick worauf sich Verbraucher einstellen müssen.

Die gute Nachricht zuerst: Entgegen den bisherigen Ankündigungen werden viele Kommunen ihre Abgaben und Gebühren mit aller Voraussicht nicht erhöhen. Der Deutscher Städte- und Gemeindebund sieht dafür zumindest keine Signale. Vieles sei ausgereizt, heißt es. So werde bei den  Gebühren für Wasser- und Abwasser oder bei den Eintrittsgeldern –
 zum Beispiel für Museen und Bibliotheken – alles beim alten bleiben.

Anders bei den Mieten: Die dürften auch weiterhin ansteigen. Weil diese in den vergangen Jahren im Schnitt zwischen 1,1 und1,2 Prozent gestiegen sind, spricht laut Deutschem Mieterbund nichts dagegen, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzen wird. Auch die Strompreise werden in die Höhe klettern. Zum Januar 2011 erhöhen über 400 Anbieter die Preise. Nach Angaben des Online-Vergleichsportals Verivox müssten Kunden im Schnitt rund sieben Prozent mehr bezahlen.

Beim Thema Reisen sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Mit Einführung der Luftverkehrssteuer verteuern sich Flüge im nächsten Jahr. Inlandsflüge sowie Reisen in näher gelegene Mittelmeerregionen verteuern sich um acht Euro und Flüge in den Nahen und Mittleren Osten oder nach Ägypten um 25 Euro. Flüge in weiter entfernt liegende Länder werden noch teurer: 45 Euro mehr kosten die Tickets künftig. Das macht sich mittlerweile auch in den Kalkulationen der Reiseveranstalter bemerkbar. Viele Anbieter verteuern ihre Pauschalangebote für den kommenden Sommer. Auch Branchenführer TUI dreht an der Preisschraube. Die Kosten eines Deutschlandurlaubs sollen dagegen auch 2011 stabil bleiben.

Im Gegensatz dazu bleiben die Bahnpreise stabil – zumindest auf Fernstrecken. Für Fahrten im Nahverkehr wird die Deutsche Bahn mit Einführung des neuen Fahrplans zum 12. Dezember 2010 im Schnitt 1,9 Prozent mehr verlangen. Wie teuer Autofahren im neuen Jahr wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Schließlich schwanken die Benzinpreise. Bei den KfZ-Versicherungen wird es für einige Autohalter teurer, für andere billiger – je nachdem in welche Typ- und Regionalklasse sie in diesem Herbst eingeordnet worden sind. Hinnehmen müssen PKW-Besitzer den Preisaufschlag allerdings nicht: Hier hilft ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter.

Für Einkäufe müssen Konsumenten im neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen. Bei sämtlichen Produkte – von Apfelsaftpressen über Kirschkompott bis hin zu  elektrischen Zahnbürsten –  wird es leichte Preiserhöhungen geben. Das prognostiziert der Deutsche Einzelhandelsverband (HDE). „Zwischen Januar und Oktober 2010 hatten wir bei den Einzelhandelspreisen einen leichten Anstieg von 1,2 Prozent“, erläutert Pressesprecherin HDE Ulrike Hörchens. Ähnlich moderat könne es auch 2011 aussehen.

Schlechte Nachrichten verkündet auch die Spielzeugbranche. Laut Verband der Spielwarenindustrie werden Konsumenten im kommenden Jahr nicht um Preiserhöhungen bei Lerncomputern, Puzzles oder Teddys herumkommen. Wie stark die Preise steigen werden, könne man allerdings nicht sagen, die mache schließlich der Handel.

Elektronikfans hingegen können weiterhin auf sinkende Preise setzen. Zwischen zwei und neun Prozent billiger werden Laptops, Spielekonsolen und Co. Damit rechnet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. „Einzelne Ausreißer nach oben oder unten wird es geben“, so Verbandssprecher Roland Stehle. Bei Fernesehgeräten allerdings, würden die Preise nicht mehr so rapide bergab gehen wie gewohnt. 

Für Bierliebhaber fällt der Blick in die Zukunft nicht so rosig aus. Denn die Preise für Gerstensaft steigen. Mit Aufschlägen zwischen 30 und 50 Cent pro Kasten rechnet der Verband der Privaten Brauereien Bayern. Grund für die Verteuerung sei unter anderem die schlechte Gerste- und Weizenernte 2010, die die Preise für Malz in die Höhe treibt. Nicht alle Brauereien werden allerdings die Preise erhöhen. „Unternehmen, die Absatzeinbußungen befürchten, werden sich nicht trauen, die Preise anzuheben“, sagt Werner Gloßner, der Hauptgeschäftsführer des Verbands.