Kommentar zur Bankenkrise von Hannes Koch
Deutsche-Bank-Chef Ackermann findet den Plan falsch. Also ist er richtig. Die EU-Kommission verlangt, dass die Banken ihr Reservekapital aufstocken. Notfalls sollen sie auch Staatsgeld annehmen – und politische Mitsprache akzeptieren. Genau das lehnt Ackermann ab.
Tatsächlich erscheint es absurd, dass die Regierungen den Großbanken erneut das Geld der Steuerzahler zur Verfügung stellen. Um den Kollaps des Banksystems zu verhindern, ist dies aber gerechtfertigt. Denn durch den Wertverfall der Staatsanleihen, die viele Institute in den Bilanzen haben, steht ihre Finanzkraft in Frage. Deshalb drohen Ratingagenturen, die Bonität der Institute herabzustufen – auch die der Deutschen Bank. Ohne die Stabilität der Institute aber funktioniert unser Leben nicht. Der tägliche Wohlstand kommt nun einmal aus den Geldautomaten. Arbeiten die nicht mehr, müssen wir aufs Land fahren und Bücher gegen Kartoffeln tauschen.
Aber auch künftig sollte man die Banken verpflichten, viel mehr eigenes Kapital in Reserve zu halten. Das würde das Risiko verringern. Denn dieses ist noch immer viel zu hoch. Drei Jahre nach dem Exitus der Lehman Bank hat sich am globalen Kapitalismus nicht allzu verbessert.