Zwei Wochen Strandliege: Das muss nicht sein. Im Sommer 2012 wollen die Reiseveranstalter mit Abwechslung punkten.
Sie zeigen Hochglanzbilder von Luxushotels und Club-Ressorts vor türkisblauem Himmel oder von Traumstränden, an denen man sofort das Badetuch ausbreiten möchte: Seit Kurzem locken die neuen Sommerkataloge der Reiseveranstalter Kunden in die Reisebüros. Mit welchen Neuheiten wollen die Veranstalter punkten? Und lohnt es sich jetzt schon, den Urlaub für das nächste Jahr zu buchen?
Auf die Strandliege gepackt und alle halbe Stunde einmal umgedreht: Ja, so kann Urlaub aussehen – kann, muss er aber nicht. Die Reisebranche setzt im Sommer 2012 verstärkt auf Abwechslung. „Neu im Sortiment sind unsere ,Erlebniswelten’“, sagt Thomas-Cook-Sprecher Mathias Brandes, „die richten sich an Sportbegeisterte, Abenteuerlustige, Wellnessliebhaber und Familien“. In ausgesuchten Häusern, so Brandes, können die Gäste kostenlos am Hotelprogramm teilnehmen – etwa Yogakurse belegen oder Golf spielen.
Mit der Hotelmarke „allvital“ hält Alltours für sportlich aktive Singles oder Familien Häuser mit umfangreichem Sportangebot, Fitnessbereichen, Wellness-Oasen oder Kindercamps parat. Selbst Ferienanlagen, die die Herzen von Tennis-Spielern und Golfern höher schlagen lassen und zudem mit Wasserski, Surfen, Segeln oder Tauchen die Gäste an den Strand locken finden sich darunter. Gleichzeitig möchte man sich hochwertiger zeigen. „Wir haben das Qualitätsniveau unseres Programms weiter nach oben geschraubt und uns auch von Hotels getrennt, die den Ansprüchen unserer Kunden nicht genügen“, erläutert Alltours Touristik-Geschäftsführer Dierk Berlinghoff.
Veranstalter TUI setzt auf Natur und wirbt mit dem neuen Hotelkonzept „Viverde“, dessen Häuser „schöne Lage in reizvoller Landschaft und eine gute, authentische Küche mit gesunden Produkten aus der Region“ bieten. Auch mit klimaneutralem Wohnen will das Unternehmen bei Naturfreunden punkten: mit Hotels beispielsweise auf Sylt, die ihren gesamten CO2-Ausstoß kompensieren.
Mit neuen Zielen wollen die Urlaubsanbieter ebenso Gäste dazu gewinnen. Alltours hat gleich mehrere neue Urlaubsregionen in sein Programm aufgenommen, darunter zum Beispiel die Vereinigten Arabischen Emirate, Bali, und die griechische Insel Thassos. Für bislang weniger besuchte Gegenden will Thomas Cook begeistern und hat sein Angebot in der Türkei an der Ägäis ausgebaut. „Dort ist alles ursprünglicher und fernab der Touristenhochburg Antalya“, sagt Unternehmenssprecher Brandes. Auch Kroatien mit seinen Naturparks, Montenegro mit seinen schönen Stränden und Rumänien mit jetzt besserer Infrastruktur habe man für Reisende attraktiver gemacht – zum Beispiel durch zusätzliche Flugziele.
Die meisten Urlauber werden sich zwischen Januar und Februar entscheiden, wohin die Reise im Sommer gehen soll. Für Kunden, die sich viel früher festlegen, halten die Veranstalter teils hohe Rabatte parat. Bis zu 30 Prozent weniger auf den Preis für zahlreiche Hotels verspricht Thomas Cook seinen Reisegästen, vorausgesetzt, diese entscheiden sich noch bis Ende November 2011 für eines der Angebote. Auf bis zu 20 Prozent weniger können diejenigen hoffen, die bis Ende Januar 2012 buchen.
Ähnlich sieht es bei den anderen Veranstaltern aus: Alltours lockt mit dem „XXL-Frühbucher-Rabatt“. Preisvorteile von bis zu 42 Prozent auf die Hotelübernachtung sind damit möglich, wenn Kunden den Frühbucherrabatt mit anderen Preisvorteilen wie dem Senior Rabatt kombinieren. Mitstreiter TUI wirbt mit dem „XXL-Bonus“, den es in ausgesuchten Hotels gibt und der eine maximale Ersparnis von 150 Euro pro Person und Woche hergibt.
„Wer früh bucht, kann noch von der ganzen Programmauswahl profitieren“, sagt Alltours Touristik-Chef Berlinghoff. Sämtliche Hotels und Flüge seien noch verfügbar. Im Gegenzug bedeutet das: Wer auf Last-Minute setzt sollte was den Urlaubsort flexibel sein. Dann lässt sich mitunter das eine oder andere Schnäppchen schlagen.
Wie verlockend die Frühbucherangebote auch klingen, sie bergen einen entscheidenden Nachteil: Wer die gebuchte Reise nicht antreten kann, weil er vielleicht seinen Arbeitsplatz verliert oder einen Unfall erleidet, zahlt drauf: in Form von Stornogebühren, die umso höher ausfallen, je später die Reise abgesagt wird. Frühbuchern empfiehlt sich deshalb eine Reiserücktrittversicherung.
Kunden die sich recht früh für einen Urlaub in Griechenland oder Ägypten entscheiden, kommt Alltours mit einer besonderen Leistung entgegen: Bis Ende Januar 2012 können sie ohne Angabe von Gründen eine gebuchte Reise in diese beiden Länder kostenfrei stornieren.