Kommentar zum Benzinpreis von Hannes Koch
Für Autofahrer ist der steigende Benzinpreis ein steter Quell neuer Ärgernisse. Gerade klettern die Kosten wieder besonders schnell. Zwar versuchen einige Landesregierungen nun gegenzusteuern, doch sind die Erfolgsaussichten gering.
Die Idee der Benzinkosten-Bremse ist diese: Müssen die Konzerne Preiserhöhungen anmelden und dürfen sie sie nur einmal täglich vollziehen, bleibt die Steigerung in Grenzen. Verhindern lässt sie sich jedoch kaum. Die fünf Unternehmen, die den deutschen Markt beherrschen, kennen ihre Geschäftspraktiken gegenseitig gut genug. Sie wissen, welche Erhöhung sich durchsetzen lässt, ohne dass das Kartellamt einschreiten kann.
Eine bessere Strategie wäre es, die Macht der Marken einzuschränken. Die Politik müsste die Tankstellen auf mehr Unternehmen verteilen und dadurch die Konkurrenz erhöhen. Dagegen spricht jedoch nicht nur die Logik der gegenwärtigen Ordnung, sondern auch die Realität der globalen Treibstoffherstellung. Der Kraftstoff ist nur deshalb noch so relativ billig, weil ihn transnationale Konzerne in gigantischen Mengen produzieren und liefern.
Dieses System freilich wird schwächer: Während die Nachfrage steigt, werden die Erdöllager leergepumpt. So lautet die entscheidende Botschaft: Wir müssen uns auf viel spürbarere Preissteigerungen einstellen, als wir sie bisher kennen.