Welches die reichsten Familien der Welt sind
328.577 Dollar oder umgerechnet 313.790 Euro sind schon eine ordentliche Menge Geld. Um diesen Betrag ist das Vermögen der reichsten Familie der Welt in diesem Jahr gestiegen – pro Minute, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berechnet hat. Insgesamt verfügten die Waltons demnach Anfang dieses Monats über 432,4 Milliarden Dollar, nach 259,7 Milliarden vor einem Jahr.
Der Familie gehören gut 46 Prozent von Walmart, dem größten Einzelhändler der Welt mit rund 10.600 Filialen. Und sein Aktienkurs ist im Laufe des Jahres um gut 80 Prozent gestiegen. In der Folge überholte das Vermögen der Gründerfamilie wieder das der Al Nahyans, der Präsidentenfamilie aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die mit ihren weitverzweigten Investitionen auf Rang zwei abrutschten – mit 323,9 Milliarden Dollar Vermögen (plus 18,9 Milliarden Dollar).
Bloomberg untersucht jedes Jahr, welche Familien der Welt die reichsten sind. Die Experten betrachten nur Familien ab der Generation nach dem Gründer. Deshalb taucht zum Beispiel der US-Unternehmer Elon Musk ist dieser Liste nicht auf. Ebenfalls nicht dabei sind Einzelerben. Und Familien, bei denen zu unklar oder unübersichtlich ist, woher der Reichtum genau stammt, sind ebenfalls nicht erfasst.
Die Liste ist nicht ganz genau, weil sich vor allem bei den Familien aus den arabischen Staaten nicht genau sagen lässt, wie reich sie wirklich sind. Bloomberg vermutet, dass ihr Vermögen deutlich höher liegt, als in der Liste angesetzt. Neben den Al Nahyans finden sich auch die Al Thanis (Katar, Rang 3) und die Al Sauds (Saudi -Arabien, Rang 5) auf der Liste. Alle Vermögen werden in Dollar umgerechnet, um sie vergleichen zu können.
Insgesamt, so haben es die Experten errechnet, konnten die reichsten 25 reichsten Familien auf ein Vermögen von 2,5 Billionen Dollar, ein Plus von 406,5 Milliarden Dollar. Offenbar konnten ihnen Kriege, geopolitische Spannungen, Zölle oder ganz allgemein Unsicherheit nichts anhaben. Viele profitierten, weil die Aktienkurse in diesem Jahr gestiegen sind, besonders in den USA. Zusätzlichen Schub gab es, nachdem Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hatte. Die Investoren rechnen mit einem freundlicheren, weniger regulierten Umfeld für Unternehmen.
Reichste deutsche Familie sind die Nachkommen von Karl und Theo Albrecht, den Gründern von Aldi Nord und Süd. Bloomberg fasst beide zusammen, auch wenn die Unternehmen getrennt sind. Das Vermögen stieg binnen Jahresfrist um 24,4 Prozent auf 60,2 Milliarden Dollar. Das reicht für Rang 12. Weder Aldi Nord noch Aldi Süd ist börsennotiert, aber die Geschäfte laufen offenbar gut.
Etwas verloren haben die beiden anderen deutschen Familien unter den Top 25: Das Vermögen der Quandts, unter anderem Stefan Quandt und Susanne Klatten, die an BMW beteiligt sind, schrumpfte um 3,4 auf 46 Milliarden Dollar, Platz 18. Auf Rang 22 finden sich die Familien Boehringer und von Baumbach, verbunden unter anderem mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim. Das Familienvermögen sank in einem Jahr um rund 8,3 Milliarden Dollar auf 43 Milliarden Dollar.
Die reichste europäische Familie kommt der Liste zufolge aus Frankreich. Die Erben von Thierry Hermès kommen auf 170,6 Milliarden Dollar Vermögen, knapp 20 Milliarden Dollar mehr als Ende 2023. Das reicht in diesem Jahr nur für Rang 4. Neu dabei sind die Ofers, Erben eines Reeders aus Israel. Inzwischen ist das Vermögen von 55,6 Milliarden Dollar breiter angelegt.
Während Bloomberg das Vermögen der reichsten Familien betrachtet, konzentriert sich das US-Magazin Forbes auf einzelne Personen, unabhängig davon, ob Erbin oder Selfmade-Milliardär. Deren Vermögen lässt sich in Echtzeit auf der Forbes-Internetseite ansehen. Der reichste Mensch der Welt ist danach Musk, Großaktionär und Chef des Autobauers Tesla. Er profitiert gerade von einem Kursschub dank der Nähe zu Trump. Musk gehört auch die Mehrheit an SpaceX. Das Raumfahrtunternehmen ist nicht börsennotiert. Durch einen privaten Aktienverkauf stieg die Bewertung und machte Musk noch reicher. Zumindest auf dem Papier besaß er Forbes zufolge am Freitag, 13. Dezember, mittags 429,2 Milliarden Dollar. Allerdings ist das Geld vor allem in Aktien gebunden. Aber Musk ist natürlich sehr kreditwürdig, sollte er die eine oder andere Million zum Ausgeben brauchen.
Auf Rang 2 der Forbes-Liste steht derzeit Amazon-Gründer Jeff Bezos mit 242,5 Milliarden Dollar vor Oracle-Gründer Larry Ellison (219,6 Milliarden Dollar). Mit Bernard Arnault, Großaktionär des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, folgt auf Rang 5 der erste Europäer (173,2 Milliarden Dollar). Reichster Deutscher ist demnach Spediteur Klaus-Michael Kühne mit 37 Milliarden Dollar auf Rang 46.