Bundesbürger stocken ihre Rücklagen auf

Studie: Deutsche legen 2010 mehr Geld zurück/ Baden-Württemberger sparen am fleißigsten

Im vergangenen Jahr haben die Bundesbürger mehr Geld zur Seite gelegt. Insgesamt sparten sie über 186 Milliarden Euro und damit knapp 9,5 Milliarden mehr als 2009. Das teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bei der Vorstellung des Vermögensbarometers 2011 am Dienstag in Berlin mit. Die Sparquote ist somit um 0,3 Prozentpunkte gestiegen – von 11,1 Prozent auf 11,4 Prozent. 

Trotz weltweiter Wirtschafts- und Finanzkrise blickt der Großteil der Geldanleger zuversichtlich in die Zukunft. 71 Prozent der Sparer sind der Erhebung zufolge optimistisch, im Alter „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ finanziell so abgesichert zu sein, wie gewünscht. Ihre eigene finanzielle Situation bewerten zudem die Hälfte der Bürger zurzeit als „sehr gut“ oder „gut“. „Der wichtigste Grund für diese optimistische Einstellung ist die Zunahme des verfügbaren Einkommens“, sagte DSGV-Präsident Heinrich Haasis. Insgesamt sei es im Jahr 2010 um 44,4 Milliarden Euro auf rund 1,6 Billionen Euro gestiegen. Auch die Konsumbereitschaft sei „nach  wie vor ausgeprägt“.

Ein Blick auf die Länder zeigt: Die Schwaben sind die fleißigsten Sparer. 2.596 Euro packt jeder Einwohner Baden-Württembergs nach den jüngsten Erhebungen der Statistischen Ämter der Länder im Schnitt von seinem Jahreseinkommen zur Seite. Das entspricht einer Sparquote von 12,4 Prozent. Auch in Bayern und Hessen sparen die Bürger eifrig. Im Ranking der Bundesländer landen sie mit einer Sparquote von jeweils 12 Prozent auf dem zweiten Platz. Schlusslichter bilden Sachsen (9,6 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (9,5 Prozent) und Bremen (8,5 Prozent).

Sicherheit ist für fast alle Sparer der entscheidende Faktor bei der Geldanlage. „Das war vor der Finanzkrise der Fall, wurde zwischenzeitlich noch wichtiger und gilt auch weiterhin“, so Haasis. Allerdings gewinne auch die Rendite erstmals seit der Finanzkrise wieder eine größere Bedeutung. Fast 80 Prozent der Befragten halten laut der repräsentativen Erhebung, für die im August 2011 rund 2.000 Verbraucher ab 14 Jahren befragt wurden, den Ertrag ihrer Ersparnisse für „wichtig“ oder „sehr wichtig“.

Die selbst genutzte Immobilie ist die mit weitem Abstand bevorzugte Form der Altersabsicherung. 44 Prozent der Bürger sehen in privat genutztem Wohneigentum die beste Möglichkeit der Vorsorge. Erst mit einigem Abstand folgt die Lebensversicherung: 28 Prozent erachten sie als das beste Mittel für den Vermögensaufbau. Die betriebliche Altersvorsorge, den Bausparvertrag sowie Rücklagen auf dem Sparbuch erachten immerhin 27 Prozent der Verbraucher als besten Weg um für das Alter Vermögen aufzubauen. Die Riester-Rente halten 18 Prozent für am ehesten geeignet, also nur etwa jeder fünfte Bundesbürger.

Angesichts der weltweiten Finanzkrise betonte Haasis noch einmal, dass sich deutsche Sparer um ihre Einlagen nicht sorgen müssten: „Sollte Griechenland seine Schulden nicht vollständig bedienen können, wird nach meiner Einschätzung keine deutsche Bank in Existenznot geraten“, sagte der DSGV-Präsident.