Die Ziele des Sparers sind entscheidend

Mit zahlreichen Finanzprodukten lässt sich ein Vermögenspolster für den Ruhestand aufbauen/ Entscheidend für die Auswahl ist die künftige Lebensplanung

Wer privat Vermögen für das Leben im Alter ansparen möchte, kann wählen: Da gibt es die staatliche Riester- oder die Rürup-Rente, Betriebsrenten, diverse Aktienfonds, Lebensversicherungen, Bank- oder Bausparverträge und vieles mehr. Bei der Auswahl des richtigen Finanzproduktes gilt es einige wichtige Regeln zu beachten.

„Viele Leute sorgen nicht richtig vor“, sagt Gabriel Hopmeier, freier Honorarberater aus Freiburg. „Bei der Vielzahl der Möglichkeiten entscheiden sie sich für die falschen.“ Viele Produkte, so Hopmeier, eignen sich für den langfristigen Vermögensaufbau für das Alter nicht bedingungslos: Rentenversicherungen seien zum Beispiel teuer, unflexibel und intransparent. Sie könnten sich allerdings lohnen, wenn jemand sehr alt wird.

Der erste Schritt bei der Wahl des richtigen Produkts ist ein Blick in die Zukunft: „Viel wichtiger als das Produkt sind die Ziele“, erläutert Hopmeier. Je nachdem, wie die Zukunftsplanung aussieht, gestaltet sich also die Palette der Produkte, die infrage kommen. „Die persönliche Finanzplanung muss sich an der Lebensplanung ausrichten“, pflichtet Jürgen Gramer, freier Honorarberater aus Ulm, bei. Es mache einen Unterschied, ob ein 20-jähriger Student, ein 30-jähriger Selbständiger oder ein 60-jähriger Eigenheimbesitzer sich für das Alter absichern möchte.

Welches Produkt letztendlich für den Einzelnen infrage kommt, hängt neben der Lebensplanung auch von anderen Faktoren ab: der Einstellung zum Kapitalmarkt, der Risikobereitschaft, der finanziellen Lage und ökologischen oder ethischen Überlegungen. Eine Rolle spielt auch, wie diszipliniert der Einzelne ist. „Wer am Ende des Monats immer in den Dispo rutscht, weil er sich anstelle Geld beiseite zu legen, lieber teure Schuhe oder Motorräder kauft, fährt mit einer Rentenversicherung ganz gut“, sagt Vermögensberater Hopmeier. Da werde das Geld regelmäßig vom Konto abgebucht und das Geld sei sicher, unter anderem auch weil der Kunde kurzfristig nicht an das Geld herankomme.

Tipp: Berater bei Banken, Versicherern und Finanzvertrieben beraten zwar kostenlos, tatsächlich bezahlen die Produktanbieter die Beratung – mit dem Geld der Kunden. Unabhängige Altersvorsorgeberatung gibt es gegen eine Gebühr bei Honorarberatern. Auf folgenden Internetseiten finden Interessierte einen Experten: www.berater-lotse.de, www.fpsb.de oder www.bvvb.de. Auch die Verbraucherzentralen (www.verbraucherzentrale.de) bieten den Service.