Flaschenbier ist in Portugal günstig/ Und Schmerztabletten kosten auf Zypern wenig
Jeder zweite Deutsche reist in diesem Jahr ins europäische Ausland. Doch trotz gemeinsamer Währung sind die Preise im Urlaub immer noch unterschiedlich. Das gilt erst recht für Länder, die nicht in der Euro-Zone liegen. Darauf müssen sich Touristen in diesem Sommer einstellen:
Camper:
Wer Lust auf Zelt- oder Caravanidylle verspürt, campt am günstigsten im benachbarten Polen: Knapp 21 Euro zahlt eine Familie mit Kind für die Übernachtung auf einem Campingplatz der mittleren Kategorie im Schnitt – Auto- sowie Caravanstandplatz, Strom, Warmduschen und Nebengebühren inbegriffen. Das zeigt eine Erhebung des ADAC für die beliebtesten europäischen Campingregionen der Deutschen. An der spanischen Riviera oder in der Toskana kostet die Übernachtung in der freien Natur ungefähr das Doppelte. Und in Dänemark, den Niederlanden sowie in Frankreich zahlen Touristen rund 35 Euro.
Selbstanreiser und Entdecker:
Das Auto bleibt Verkehrsmittel Nummer eins im Urlaub. Jeder Zweite nutzt den PKW laut ADAC-Reisemonitor für die Anreise. Wer dabei clever tankt, spart den einen oder anderen Euro. Häufig lohnt es sich, erst jenseits der deutschen Grenze nachzutanken. Denn in den meisten europäischen Ländern ist Benzin billiger als hierzulande. Das zeigen die Preistabellen des Automobilclubs AvD. Für den Liter Super-Kraftstoff verlangen heimische Tankwarte derzeit durchschnittlich 1,43 Euro. Nur in Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, den Niederlanden und in der Türkei ist es teurer. Am günstigsten fahren Europäer mit 1,01 Euro für den Liter in Zypern. Nur die wenigsten Deutschen zieht es allerdings dorthin: Nicht einmal ein Prozent der Touristen planen eine Reise auf die Insel im östlichen Mittelmeer. Und die meisten werden wohl davon Abstand nehmen, die 3.500 Kilometer quer durch Europa mit dem Auto zurückzulegen. Italien und Spanien liegen da schon näher. Beide Länder, stehen bei den Urlaubern auch am höchsten im Kurs – immerhin jeder zehnte sucht Erholung in einer der beiden Mittelmeerregionen. Erholsam für den Geldbeutel sind ebenso die Benzinpreise mit im Schnitt 1,38 Euro und 1,17 Euro für den Liter Super.
Feinschmecker:
Ob valenzianische Paella, toskanischer Chianti oder griechische Souvlaki: Der Genuss von regionalen Köstlichkeiten gehört für viele einfach zum Urlaub dazu. Und auch die Preise für die Gaumenfreuden variieren, teils sogar gewaltig. Während Gäste für ein Abendessen in einem guten deutschen Lokal im Durchschnitt 37 Euro berappen müssen, sind es in Dänemark 67 Euro – fast 80 Prozent mehr. Das verrät eine Studie des Beratungsunternehmens ECA International. Gehobene kroatische, griechische und zypriotische Gerichte kosten mit einem Aufschlag von ein, zwei und drei Prozent nur geringfügig mehr. Günstiger ist es in Polen und Großbritannien: Dort dinieren anspruchsvolle Restaurantbesucher sieben Prozent sowie zwei Prozent billiger.
Partygänger:
Jeder Zehnte schwingt im Urlaub zumindest ab und an einmal das Tanzbein – besagt der ADAC-Reisemonitor. Wer dazu gerne einen Cocktail schlürft, schlürft an Europas Theken mal mehr, mal weniger preiswert. Hierzulande mixen Barkeeper die Piña Colada oder den Caipirinha für sechs Euro im Schnitt. Zwei Euro preiswerter sind die alkoholischen Drinks in Großbritannien. In Polen und Kroatien sparen Cocktailtrinker immerhin noch etwa 30 Cent bei einer Bestellung. Teurer sind Flip, Fizz und Co. in schwedischen und griechischen Bars: um ungefähr 2,50 Euro. Und wer sich in der Türkei oder in Dänemark ein Getränk schütteln oder rühren lässt, legt schon einmal über zehn Euro dafür hin.
Vieltrinker:
War der Cocktail zu stark, das Bier zu viel oder der Wein zu süß, rächt sich dies ganz oft mit einem Kater. Gegen den wummernden Brummschädel am nächsten Morgen helfen Rollmöpse, saure Gurken oder Schmerztabletten. Am günstigsten sind die übrigens in Griechenland, der Türkei und auf Zypern: Um die 80 Prozent lassen sich beim Kauf sparen. In Polen kostet die 24-Stück-Packung zwei Drittel des deutschen Preises, der durchschnittlich bei 5,50 Euro liegt. Das geht aus der ECA-Studie hervor, die sich bei sämtlichen Vergleichen auf Marken-Produkte oder gehobene Einrichtungen konzentriert.
Bierliebhaber:
Wer außerhalb deutscher Grenzen ein kühles Pils genießen möchte, muss dafür häufig tiefer in die Tasche greifen. Knapp einen Euro kostet die 0,5-Liter-Flasche Premiumbier laut ECA International. Fast doppelt so teuer ist der Gerstensaft in Schweden. In der Schweiz und in Großbritannien gibt es den halben Liter zum Aufpreis von etwa 80 Prozent. Recht günstig lässt sich der Bierbauch dafür in Portugal antrainieren: für um die 80 Cent pro Flasche.