Kommentar zum „geplanten Verschleiß“ von Hannes Koch
Selten klingen Beteuerungen von Unternehmen so unglaubwürdig wie diesmal. Natürlich überlegen sich die Hersteller, wie lange ein Smartphone, ein Haushaltsmixer oder ein Billigschuh halten soll. Davon hängt schließlich ab, wieviel von welchem Material verwendet wird – mithin der Produktionspreis, eine entscheidende Größe für Umsatz und Gewinn. Insofern dürften die Grünen richtig liegen, wenn sie den „geplanten Verschleiß“ von Gebrauchsgütern beklagen.
Was können die Verbraucher tun? Sich informieren und auswählen. Denn es gibt Firmen, die einen guten Ruf gerade dadurch erworben haben, dass sie besonders langlebige Produkte fertigen. Nachteil: Für 299 Euro ist so eine Waschmaschine eher nicht zu bekommen.
Verbraucher, die nicht zu den Wohlhabenden im Lande gehören, bedürfen deshalb des besonderen Schutzes durch die Politik. Dies ist ein Grund, warum der Einbau von Sollbruchstellen gesetzlich erschwert werden sollte. Der andere: Die Verschwendung von teuren Rohstoffen durch die Produktion von Schrott ist zu teuer und umweltschädlich, als dass wir sie uns als Gesellschaft noch lange leisten könnten.