Kommentar zu Handy-Kosten von Hannes Koch
Angesichts der Euro-Krise ist es modern, auf Europa herumzuhacken. Was die EU jedoch leistet, ist an einem kleinen, alltäglichen Beispiel zu beobachten: der Handy-Rechnung. Dank EU-Gesetz müssen die Mobilfunk-Firmen die Datenübertragung auf das Handy unterbrechen, wenn die Rechnung über 59,50 Euro zu steigen droht. Das verhindert unerwartete Urlaubskosten infolge des mobilen Internetsurfens im Ausland.
Diese ebenso einfache wie geniale Regelung schützt die Konsumenten vor Verarmung. Die Europäische Union hält damit ein Versprechen ein, das sie den Bürgern gegeben hat. Es lautet: Niemand soll dem Markt und den Konzernen ausgeliefert sein. Der Wettbewerb und das Eigeninteresse der Wirtschaft haben Grenzen, die die Politik setzt, um die soziale Balance zu wahren.
Dies ist eine Errungenschaft, die Europa vielen anderen Weltregionen voraushat. Wobei sich der Schutz der Konsumenten und Bürger sicherlich an manchen Stellen noch verbessern ließe. So ist die Höhe der Mobilfunk-Rechnung für Datentransfer außerhalb der EU bislang nicht gedeckelt. Plausibel wäre es, wenn die EU-Kommission den europäischen Netzbetreibern auch für außereuropäischen Datenverkehr Preisbeschränkungen auferlegen würde.