Mit Pauschalen für Getränke, Speisen oder Musik halten Brautpaare das Budget unter Kontrolle
Royale Liebespaare wie Kate Middleton und Prinz William lassen für ihre Traumhochzeit gleich mehrere Millionen Euro springen. Ottonormal-Heiratende geben sich indes mit einigen Tausend Euro zufrieden. Egal wie hoch das Budget für den Hochzeitstag ausfällt: Braut- und Bräutigam sollten es genau im Auge behalten. Denn ungeplante Ausgaben treiben die Kosten rasch in unerfreuliche Höhen.
Selbst der Tag, an dem der Liebesschwur stattfindet, entscheidet, wie tief das Brautpaar in die Tasche greifen muss. „Zwischen April und September ist Hauptsaison“, erläutert der Kieler Hochzeitsplaner Kevin Murphy. Dann seien sämtliche Dienstleistungen – vom Floristen, über den Fotografen bis hin zum DJ oder Caterer – teurer als in der restlichen Zeit. Dieses Phänomen ist freilich der starken Nachfrage geschuldet. Und die treibt auch die Preise für Torten, Rosen oder Festtagsmenüs an Tagen mit wohlklingender Zahlenkombination in die Höhe. Wer in diesem Jahr am 11.11.2011 vor den Traualtar tritt, zahlt drauf. Der Tag, so Murphy, gehört mit zur Hochsaison.
An allen Ecken und Enden lauern Kosten, die zukünftig Vermählte im Freudentaumel leicht übersehen können. Die Portogebühren für die Festtagseinladungen beispielsweise, schlugen manch einem Paar in der Vergangenheit ein unverhofftes Loch in die Haushaltskasse. Dass aufwendig gestaltete Einladungen teurer zu erstehen sind als Karten im Nullachtfünfzehn-Format, war beiden wohl bewusst. Übersehen hatten sie jedoch, dass der Versand der wuchtigen Briefe weitaus mehr als 55-Cent pro Stück verschlang.
Unerwartete Kosten birgt auch die Hochzeitsfeier. Sind die Gäste bei guter Laune, geht die Party nicht selten länger als ursprünglich geplant. Dann tanzen die Gäste anstatt bis zwei Uhr ungehemmt bis fünf Uhr neben oder auf den Tischen. Für solch einen Fall sollten Brautpaare gerüstet sein. Denn Dj, Band oder Fotograf bleiben nicht umsonst länger als vereinbart.
Damit auf die Rechnung nicht das böse Erwachen folgt, empfiehlt es sich, Pauschalen mit sämtlichen Dienstleistern auszuhandeln – und zwar Pauschalen ohne zeitliche Begrenzung nach hinten. Anstelle von „19 Uhr bis 2 Uhr“ sollte es bei der Getränkepauschale also besser „19 Uhr bis Open End“ heißen. Denn rechnet der Wirt ab 2 Uhr jedes Glas Wein oder Sekt einzeln ab, sind 1.000 Euro schnell beisammen, wenn sich die Feier in die Länge zieht. Je mehr „Open-End-Pauschalen“ das Brautpaar im Vorfeld aushandelt, desto mehr Kostenkontrolle hat es.
Ebenso sollte im Vertrag mit Band, DJ oder Gastronom genau festgelegt sein, welche Leistungen erbracht werden, rät Marion Keller, Hochzeitsplanerin aus Ludwigshafen: „So kommen keine Missverständnisse auf, und die Hochzeitsgesellschaft läuft nicht Gefahr, zwar mit guter Musik, dafür ohne die passende Beleuchtung dazustehen.“
„Wedding Planner“ Marion Keller und ihr Kollege Kevin Murphy sind beide Mitglied im Bund deutscher Hochzeitsplaner – und machen bisweilen recht unterschiedliche Erfahrungen, was die Arbeit mit Dienstleistern betrifft. So rät Murphy Brautpaaren dringend dazu, sich bei der Fotoagentur „auf jeden Fall das geistige Nutzungsrecht für private Zwecke einzuholen“. Sonst könne es passieren, dass man die fertigen Bilder nur mit Wasserzeichen oder in einer Silk-Version, also in schlechter Qualität und nicht kopierbar, erhält. „Die guten Hochzeitsbilder gibt es dann nur gegen einen Aufpreis“, sagt er. Fotografen, die mit solch einem Trick arbeiten, kennt Keller indessen nicht.