Nur wenige Lebensmittelimporte aus Japan

Noch erreichen keine belasteten Nahrungsmittel Europa / Kontrollsystem steht

Verbraucher in Deutschland müssen vorerst keine Angst vor radioaktiv belasteten Lebensmittelimporten aus Japan haben. „Es finde praktisch kein Handel mehr statt“, sagt Bundesverbraucherministerin Lise Aigner (CSU). Am vergangenen Sonntag sei das letzte Flugzeug mit Importwaren aus Japan in Frankfurt gelandet.

Ohnehin exportiert die Nation vergleichsweise wenige Lebensmittel, da ein großer Teil der Produktion von der eigenen Bevölkerung benötigt wird. 60 Tonnen Fisch führte Deutschland im vergangenen Jahr aus Japan ein. Das ist angesichts der Gesamtimporte von rund 900.000 Tonnen ein minimaler Anteil. Andere Erzeugnisse aus Japan sind Soja oder Grüner Tee in ebenfalls vergleichsweise geringen Mengen.

Die Lage kann sich allerdings je nach weiterer Entwicklung ändern, wenn auch andere Gebiete radioaktiv belastet werden. Betroffen sein könnte der Pazifik, wo verstrahlte Partikel über die Fischgründe in den Nahrungskreislauf gelangen könnten. Auch wenn die radioaktive Wolke andere Länder erreicht, wäre eine Verseuchung von Lebensmitteln aus diesen Gebieten denkbar. Für den Ernstfall ist die Bundesregierung gewappnet. Es mangelt weder an der notwendigen Infrastruktur über Strahlungskontrollen noch an den Messgeräten. Nach dem Unglück von Tschernobyl wurde ein flächendeckendes Kontrollsystem aufgebaut, das heute wieder zum Einsatz kommen kann.