Klimafreundlich Heizen

Eigenheimbesitzer können aufatmen. Das totgesagte Marktanreizprogramm für erneuerbarer Energien lebt länger. Wer fortan auf die Kraft der Sonne zum Beheizen der eigenen vier Wände vertraut, dem greift der Staat wieder finanziell unter die Arme. Anfang Mai

Für die staatliche Finanzspritze gelten inzwischen strengere Regeln. Geld gibt es heute nur noch für Solarthermieanlagen die  warmes Wasser produzieren und gleichzeitig die Heizung unterstützen – also für so genannte Kombi-Anlagen. Sonnenkollektoren die nur zur Warmwasserbereitung dienen, fallen aus der Förderung heraus. Und auch für Kollektoren, die auf Neubauten errichtet werden, gibt es keine Beihilfen mehr.

 

90 Euro pro Quadratmeter Solar-Kollektorfläche können sich private Investoren vom Staat wiederholen. Allerdings darf die Fläche – je nach verwendeter Kollektorart – eine Mindestgröße  nicht unterschreiten und nicht mehr als 40 Quadtratmeter betragen. Für jeden Quadratmeter der darüber hinausgeht, gibt es die Hälfte des Geldes. Wer zusätzlich seinen alten Heizungskessel gegen einen besonders effizienten Wasserkessel tauscht, bekommt bis Ende dieses Jahres einen Bonus von 400 Euro. Den Geldsegen gibt es allerdings nur auf Antrag. Diesen müssen Bauherren beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Informationen und Formulare gibt es im Internet unter www.bafa.de. Dort erfahren Interessierte auch, welche weiteren Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien das Marktanreizprogramm unterstützt.

 

Kombi-Anlagen sind deutlich teurer, als Anlagen die zur bloßen Warmwassergewinnung dienen. „Nur für die Warmwasserbereitung benötigt ein 4-Personen-Haushalt ungefähr sechs Quadratmeter Kollektorfläche und einem 300- bis 400-Liter-Speicher zum

Komplettpreis von etwa 5.000 Euro“, rechnet Hartmut Will von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) vor. „Für das Heizen werden in einem 100-Quadratmeter-Haus zusätzlich zehn Quadtratmeter Kollektor benötigt und ein viel größeres Speichervolumen“, so der Vorsitzende der DGS-Sektion Oberbayern. Das koste dann zusammen leicht 14.000 Euro. Ist das Haus gut gedämmt und hat Wärmeschutzfenster, dann fällt sein Wärmebedarf viel geringer aus. Und auch die solare Kombianlage kann kleiner und billiger werden. „Je nach Fall betragen dann die Kosten für Beides, also Warmwasser und Heizung nur noch 10.000 Euro“, erläutert Will.

 

Wie effektiv eine Kombi-Solarthermianlage ist und wie viel Geld sich damit sparen lässt, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel sollte die klimafreundliche Technik optimal  auf das Nutzungsprofil des oder der Hauseigentümer eingestellt sein. Hat die Familie zwei kleine Kinder, die täglich gebadet werden müssen? Steht das Haus im Winter leer, weil die Finka auf Mallorca zu dieser Jahreszeit ein verlockenderes Plätzchen ist? Wird tagsüber geheizt oder nur am Abend, weil beide Partner berufstätig sind? „Ein guter Installateur schaut auf das Verbraucherverhalten“, sagt der Sprecher des Bundesverbands der Solarwirtschaft (BSW