Vorwürfe gegen Unternehmen

Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vergeben die Kritiker ihren Negativpreis

Alle Bürger weltweit können ab sofort per Internet auswählen, welches Unternehmen sie für das unsozialste und unökologischste des Globus halten. Sieben Konzerne stehen zur Auswahl – unter anderem die Bank Goldman Sachs, das britische Sicherheitsunternehmen G4S, der Ölkonzern Shell, die Bergbaufirma Lonmin aus Südafrika und der indische Kohleförderer Coalindia.

Goldman Sachs werfen die Kritiker vor, den Bankrott Griechenlands mitverschuldet zu haben und daran Milliarden zu verdienen. Dem Sicherheitskonzern G4S wird Beteiligung an Menschenrechtsverstößen nicht nur im israelisch besetzten Westjordanland zur Last gelegt. G4S wies die Vorwürfe zurück und erklärte unter anderem, „in der Westbank keine Checkpoints mit Personal auszustatten“.

Lonmin soll mitverantwortlich sein, dass Dutzende Arbeiter bei Streiks an der Marikana-Mine erschossen wurden. Shell werden versuchte Ölbohrungen in der Arktis vorgeworfen. Gerade ist bei Alaska ein Explorationsschiff des Konzerns auf Grund gelaufen. Ein Sprecher des Konzerns sagte, Shell sei in der Lage, Öl und Gas „sicher und verantwortungsvoll“ zu fördern.

Das öffentliche Auswahlverfahren läuft bis zum 23. Januar. Dann wird anlässlich des Weltwirtschaftsforums, zu dem sich alljährlich tausende Manager und Politiker in Davos treffen, der Schmähpreis verliehen. Greenpeace Schweiz und die Erklärung von Bern vergeben die Negativauszeichnung. Das Institut für Wirtschaftsethik der Uni St. Gallen hat die zugrundeliegenden Gutachten über das Verhalten der vorgeschlagenen Unternehmen verfasst.

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