Strompreis könnte steigen

Netzfirmen dürfen einen Puffer anlegen, um Ökoenergie auszugleichen

Eine neuerliche Erhöhung des Strompreise könnte auf die Bundesbürger zukommen. Die Berechnungen von Netzbetreibern wie der 50Hertz Transmission GmbH deutet auf eine Preissteigerung von 0,35 Cent pro Kilowattstunde hin. Für einen Durchschnittshaushalt mit vier Personen würde dies etwa einen Euro pro Monat bedeuten.

Die mögliche Erhöhung steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Über die konkrete Ursache gibt es allerdings unterschiedliche Angaben. Aus Regierungskreisen hat diese Zeitung erfahren, dass der Preisanstieg nicht durch die unerwartet starke Installation neuer Solar- und Windkraftwerke zustandekomme.

Ein anderer Grund dürfte sein, dass die Betreiber der Stromtrassen einen finanziellen Puffer anlegen wollen, um ihre infolge des Wetters stark schwankenden Einnahmen und Ausgaben durch die Ökoenergie im Jahresverlauf abzufedern. Das Recht dazu gibt ihnen die Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes, die im Januar 2012 in Kraft tritt. Strittig ist nun aber, ob der Puffer bereits im nächsten Jahr oder erst 2013 angelegt wird. Im zweiten Fall könnte dies kein Grund für eine Preissteigerung 2012 sein.

Um den finanziellen Puffer zu bilden, dürfen die Stromnetzbetreiber künftig zehn Prozent auf die Ökoumlage aufschlagen, die die Privathaushalte bezahlen. Heute beträgt die Umlage 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Sie wird erhoben, um die höheren Produktionskosten unter anderem von Wind- und Solarenergie auf Marktniveau herunterzusubventionieren. Das wirkt als Anreiz für den Ausbau der Ökoenergie.

Die Berechnungen darüber, wieviel regenerative Energie 2011 in der Netze gespeist wird, wollen die Betreiber Ende des Monats abschließen und dann veröffentlichen. Von der Menge des produzierten Ökostroms hängt ebenfalls ab, ob die Umlage steigt oder sinkt. Die 50Hertz Transmission GmbH in Berlin wollte sich dazu am Donnerstag nicht äußern.