Mit aetka und PocketBook präsentieren sich zwei Firmen mit Sitz in Sachsen auf der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik/ Neue Produkte sollen Käufer finden
Neugierig drängen sich die Besucher um den Stand in Halle 17 der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Was es hier zu bestaunen gibt, versetzt so manche Leseratte in Hochstimmung: E-Reader des Herstellers PocketBook. Die flachen, handlichen elektronischen Lesegeräte für digitale Bücher machen bei Sonnenschein nicht schlapp. Im Gegenteil, erst bei Lichteinstrahlung funktionieren die Bildschirme. Elektronisches Papier (E-Ink) nennt sich die Technologie.
„Get in touch“ lautet das Motto der diesjährigen Leistungsschau für Unterhaltungselektronik auf dem Gelände rund um den Funkturm. „In Berührung kommen “, das wollen auch die Aussteller. „Wir suchen in erster Linie Kontakt zu den Endkunden“, sagt Peter Jargstorf, der die PocketBook-Geschäfte der internationalen Firma für Europa verantwortet. „Wir wollen sehen, wie unsere Geräte ankommen“, so der Geschäftsführer. Das Pocketbook A10, den neuen Tablet PC, hat man deshalb gleich mit dabei. Im November soll der flache Minicomputer mit hochauflösendem 10-Zoll-Farbdisplay in die Läden kommen. Unter 300 Euro soll das Multitalent kosten und helfen, den Umsatz kräftig anzukurbeln.
Hohe Ziele hat sich das Unternehmen gesteckt. Nach Verlegung der Europazentrale von Nürnberg nach Radebeul bei Dresden Anfang 2011 und jeder Menge Veränderungen – „neue Leitung, neue Leute, neue Logistik“ – zeigt man sich optimistisch. „Im zweiten Halbjahr wollen wir so richtig losstarten“, verkündet Jargstorf. Den Umsatz von unter zwei Millionen Euro auf dem europäischen Markt 2010 wolle man in diesem Jahr um das Fünffache steigern. „Ein zweistelliger Millionenbetrag ist drin.“
Die neusten Handys und Smartphones warten auf die Messebesucher in IFA-Halle 9. Hier präsentiert sich aetka, die bundesweit größte Fachhandelskooperation für Telekommunikation mit Sitz im sächsischen Hartmannsdorf. Der Stand ist einem Flughafenterminal nachempfunden. Stewardessen empfangen die Besucher. Man will mit den Kunden und Partnern abheben – in die Kommunikation der Zukunft. „Ausschließlich Neuheiten“ gibt es zu sehen. Einige davon laufen auf einem verglasten Förderband an den Schaulustigen vorbei. Andere liegen fein poliert und ordentlich drapiert in Vitrinen.
Mittlerweile mehr als 2.300 freie Fachhändler haben sich dem Unternehmen angeschlossen. „Wir wollen kleine Einzelhändler wettbewerbsfähig machen“, sagt Firmenvorstand Uwe Bauer. Über aetka könnten Gewerbetreibende Mobiltelefone, Navigationsgeräte, Tablet-PC oder Zubehör günstiger ein- und in ihren Geschäften wieder verkaufen, erklärt er die Vorteile der Kooperation.
„Get in touch“ lautet die Devise auch an diesem Stand. Fachhändler möchten man treffen und ihnen die Produktneuheiten zeigen. „Vordergründiges Ziel ist aber die Endkunden zu erreichen“, so Bauer. Mit einer großen Kundenumfrage will die sächsische Firma das Ohr an der Masse haben. „Wir wollen herausfinden, wie sich die Deutschen die Telekommunikation der Zukunft vorstellen“, erläutert Unternehmenssprecherin Katja Förster. Soll das Smartphone künftig einen Heiratsantrag stellen können? Oder soll es eigenständig eine Pizza ordern?
Vor elf Jahren wurde aetka gegründet. Die Teilnahme an der Messe bedeutet dem sächsischen Unternehmen viel. „2006 hatten wir unseren Start auf der IFA“, sagt Vorstand Bauer, „seitdem sind wir rapide gewachsen.“ Jeder dritte Fachhändler in Deutschland ist inzwischen Mitglied. Rund 178 Millionen Euro setzte die Firma im vergangenen Geschäftsjahr um. Was die Zukunft bringen wird, vermag Bauer allerdings nicht zu sagen. Im Gegensatz zu PocketBook-Chef Peter Jargstorf hält er sich mit Prognosen lieber zurück.