Unfälle: So sichern Sie Kinder richtig ab

Kinder tollen. Kinder toben. Und sie bauen Unfälle. Verletzen sich die Knirpse in der Kita, in der Schule oder auf dem Weg dorthin, springt die gesetzliche Unfallversicherung ein. Für Unfälle zu Hause oder in der Freizeit gilt der Schutz nicht. Deshalb sollten Eltern eine private Unfallversicherung abschließen. Die Police ist nicht teuer, bietet aber keinen Rundumschutz.

„Die klassische private Unfallversicherung springt ausschließlich bei Unfällen ein“, sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV). „Policen mit guten Bedingungen sind schon für zehn Euro im Monat zu haben“, sagt er. Eltern sollten unbedingt eine hohe Versicherungssumme von mindestens 200.000 Euro wählen. Und der Vertrag sollte zusätzlich eine so genannte Progression einschließen. Bei schweren Unfällen zahlt der Versicherer dann mehr. Mehr Extras braucht es aber nicht. „Auf Zusatzbausteine wie Tagegeld oder Genesungsgeld können Eltern getrost verzichten“, erläutert Rudnik. Dafür sollten sie darauf achten, dass die Police einspringt, wenn der Dreikäsehoch etwas verschluckt.

Der private Unfallschutz hat einen Haken: Er gilt ausschließlich für Unfälle. Krankheiten deckt die Police nicht ab. Möchten Eltern ihre Sprösslinge auch dagegen absichern, ist die Kinderinvaliditätsversicherung die richtige Wahl. Sie sollte allerdings nur zusätzlich zur Unfallpolice gewählt werden. Mindestens 20 Euro monatlich kostet ein guter Schutz. „Man sollte darauf achten, dass der Versicherer eine Kapital- und keine Rentenzahlung vorsieht“, erklärt Rudnik. Monatliche Rentenzahlungen könnten im Schadensfall nicht dem Bedarf entsprechen. Erkrankt ein  Kind zum Beispiel so schwer, dass das Haus deswegen umgebaut werden muss, ist auf einen Schlag eine Menge Geld notwendig. Monatliche Beiträge helfen hier wenig.

Rundum geschützt ist der Nachwuchs jedoch selbst mit einer zusätzlichen Invaliditätspolice nicht. „Fast alle Unternehmen lehnen es ab, Kinder unter einem Jahr zu versichern“, sagt BdV-Experte Rudnik. Auch bestimmte Krankheiten wie psychische Erkrankungen sind häufig ausgeschlossen.