Schulanfang: Beim Kauf von Ranzen, Malkasten und Stiften zahlt sich Qualität aus
Großer Malkasten oder kleiner? Turnschuhe für 10 Euro oder für 50 Euro? Filz- oder Buntstifte? Während hunderttausende Schulanfänger gespannt ihrem ersten Schultag entgegenfiebern, fragen sich Eltern, wie sie die Kleinen für den Schulstart ausrüsten können – und wie viel Geld sie dafür berappen müssen. Hier ein Überblick über Dinge, die zur Ausstattung eines Erstklässlers gehören und was sie kosten.
Schulranzen:
Ob pink mit Blümchen, schwarz mit coolen Flitzern oder blau mit Spaceshuttle: Die Auswahl der Tornister ist so riesig, dass manch ein Knirps beim Anblick der kunterbunten Tragehilfen vor Freude ausflippt. Beim Blick auf das Preisschild flippen Mama und Papa manchmal gleich mit aus. Für über 200 Euro bietet manch ein Markenhersteller seine Ware feil. Im „Mega-Set“ kommt der Ranzen dann daher, inklusive diverser Mäppchen, Brotbüchse und anderer Utensilien im passenden Design. Preiswerte Schultaschen gibt es im Discounter schon für 50 Euro. Doch welche Tragehilfe ist die richtige.
Die Stiftung Warentest empfiehlt, ein Modell zu wählen, das die Schulranzennorm DIN 58124 erfüllt. 120 Euro kostete der Sieger Scout Easy II des letzten Schulranzentests der Warentester (test 04/2009). Beim Kauf von Markenprodukten lässt sich der eine oder andere Euro sparen. „Es muss nicht immer das neuste Modell sein“, sagt Michael Gomolzig, Schulleiter und Pressesprecher des Verbands Bildung und Erziehung Baden-Württemberg (VBE). „Vorjahresmodelle gibt es im Handel schon für 20 oder 30 Euro billiger.“ Allerdings dürfte es für Eltern schwierig sein, den Sprössling für das Dinosaurier-Design anstelle der Pokémon- oder Hello-Kitty-Optik zu begeistern, räumt Gomolzig ein. „Auch Schulranzen gehen mit der Mode.“
Turnschuhe:
Ohne die sportlichen Treter läuft nichts. Schwarze Schuhsolen sollten sie jedoch nicht besitzen. Die sind den meisten Sportlehrern ein Dorn im Auge. Auch dünne Ballettschläppchen fallen bei vielen Paukern durch. Eltern sollten beim Kauf des Schuhwerks auf Qualität achten. Nike oder Adidas muss es aber nicht gleich sein. „Teure Markenprodukte sind nicht automatisch besser für Füße oder ärmer an Schadstoffen“, beobachtet Meike Meyer,
Redakteurin bei Öko-Test. Ob ein Turnschuh mit Schadstoffen belastet ist oder die Sohle schnell kaputt geht, sieht man ihm im Geschäft leider nicht an, sagt sie. Meiden sollte man auf jeden Fall Produkte, die stechend unangenehm riechen. In der letzten Öko-Test-Untersuchung von 2008 hat der Testsieger gerade mal 20 Euro gekostet.
Sportbekleidung:
T-Shirt und Turnhose dürfen in der Erstklässler-Grundausstattung ebenso nicht fehlen. Und sie sollten etwas aushalten: Mehrere Runden um den Sportplatz und anschließend einige Runden in der Waschmaschine. Shirt und Hose kosten zusammen um die 20 Euro.
Bücher:
Eins für Deutsch, eins für Mathe, eins für Heimatkunde und manchmal eins für Musik und Religion: Viele Bücher brauchen Schulanfänger nicht. Doch auch wenig Lesestoff geht ins Geld. 20 Euro verschlingt so manche Fibel. Ob sich Familien um den Kauf der Bücher selbst kümmern oder sie von der Schule ausleihen können, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Baden-Württemberg müssen sich Eltern von Grundschülern keine Sorgen ums Büchergeld machen. Hier gibt es die Lektüre als kostenlose Leihgabe. Geht der Nachwuchs allerdings nicht pfleglich mit den Werken um, können die Eltern zur Kasse gebeten werden.
Zeichenkasten:
Malkästen kommen im Handel mit 12 oder 24 Farben daher. Für den Anfang reicht die kleine Variante völlig aus. Dazu gehört noch eine Tube Deckweiß und ein kippsicheres Wassergefäß. Das gibt es zu kaufen. Ein Gurkenglas tut es aber auch. Für um die 10 Euro ist der Malspaß zu haben.
Stifte:
Filzstifte stehen in der Regel nicht auf den Listen der Lehrer, Buntstifte schon. Häufig stecken sie bereits in den Mappen, die es beim Kauf des Schulranzens immer öfter dazu gibt. Möchten Eltern ihren Kindern etwas Gutes tun, sollten sie darauf achten, dass die Stifte etwas aushalten. Qualität zahlt sich aus: „Bricht die Mine beim Anspitzen ständig ab, frustriert das die Schüler“, erläutert Gomolzig. Eltern rät der Lehrer,
ihre Kleinen nicht mit einer zu großen Stiftauswahl zu überfordern. „Zu viele Farben verwirren die Schulkinder“, sagt er. Es sei schon vorgekommen, dass ein Kind angefangen hat zu weinen, als der Lehrer die Klasse aufgefordert hat, den Rotstift zu zücken. Manch ein Knirps verzweifelt eben, wenn er nicht weiß, welchen Farbton er wählen soll. Den 12er-Pack Markenstifte gibt es übrigens für rund 5 Euro im Geschäft.